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366 Geschichten: Januar 01
Ein neues Jahr beginnt. Ein neues Jahr mit Vorsätzen, an die Mann und Frau sich halten will. Doch schon die Eltern haben gesagt „Was Du willst ist uninteressant“. Da ist es fast logisch, dass nur wenige Menschen sich länger als sieben Tage an Ihren Vorsätze halten. Die meisten brechen damit schon nach wenigen Tagen.
Der Raucher, der sich geschworen hat, ab diesem Jahr nicht mehr zu rauchen, schafft es noch am ersten Januar. Raucht keine einzige Zigarette oder Zigarre. Und warum nicht?
Erstens hat er kurz vor Mitternacht die letzte Zigarette geraucht. Einige Stunden danach kann er noch ohne aushalten. Wenn er die Silvesternacht durchfeiert, geht der ehemalige Raucher oder die ehemalige Raucherin ins Bett. Schläft bis in den Nachmittag hinein. Jetzt muss der Mensch, der raucht, nur noch wenige Stunden aushalten, und der erste Tag ist geschafft. Der erste Tag ohne eine Zigarette.
Mit Ach und Krach funktioniert das vielleicht auch noch am zweiten Tag, doch danach ist für die meisten Schluss. Das Verlangen nach einer Zigarette ist zu groß. Der Wille, rauchfrei zu leben, ist gebrochen. Vielleicht sollte das Ziel sein, weniger zu rauchen und nicht gar nicht zu rauchen?
Frau oder Mann könnte sich doch vornehmen, jedes Jahr eine oder zwei Zigaretten pro Tag weniger zu rauchen. Diese Taktik ist allemal besser, als von fünfundzwanzig Zigaretten am Tag auf null zu kommen – und das innerhalb eines Tages. Klar, dass dieser Vorsatz sehr wahrscheinlich scheitert.
Doch nicht nur die Raucher haben es schwer. Diejenigen, die mehr Sport im neuen Jahr treiben wollen, werden wohl auch scheitern. Zu mindestens dann, wenn Sie sich zu hohe Ziele stecken.
Jemand, der noch nie Weitsprung oder Hochsprung versucht hat, wird nicht locker flockig sechs Meter weit oder zwei Meter hochspringen. Auch da sollte das Ziel kleiner ausfallen und mit den Jahren steigern. Wer einen Marathon laufen möchte, wird auch erst einmal mit einem Kilometer, zwei Kilometern und drei Kilometern anfangen. Dann kann die Strecke in den nächsten Jahren angepasst werden. Erst sieben Kilometer, dann einundzwanzig Kilometer. Dann kann Frau oder Mann eventuell schon einen Marathon laufen.
Halten wir es aber noch allgemeiner. Wer im neuen Jahr mehr Sport treiben will, sollte sich vielleicht überlegen, wann Frau oder Mann den Sport machen möchte. Im kalten Januar mit dem Laufen beginnen? Keine so gute Idee. Wenn der Sporttreibende nicht alleine ist, mit einem anderen Menschen diese Sport betreibt, oder sogar in einem Verein Mitglied ist, sollte der Vorsatz leichter zu halten sein.
Wer aber keinen Sportpartner findet, sollte vielleicht seinen Vorsatz abändern. „Im neuen Jahr werde ich jeden Sonntag eine halbe Stunde laufen gehen, wenn die Höchsttemperatur des Tages über fünfzehn Grad liegt.“ Das ist für den Anfang wohl realistischer. Wobei dieser Vorsatz nicht wirklich realistisch ist.
Wer macht sich schon solch einen Vorsatz. Wer am ersten Januar nicht die Chance hat, seinen Vorsatz in die Tat umzusetzen, wird diesen wohl im Laufe des Jahres vergessen – auch ohne Stress oder Alzheimer.
Aber wenn Sie schon als Kind zu den Willensstarken gehörten, haben Sie dieses Jahr vielleicht die Chance Ihren Willen zu bekommen und sich an Ihre Vorsätze für das neue Jahr zu halten.