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366 Kindergeschichten: Oktober 10
Es war einmal ein Mädchen, welches den Namen Barbara trug. Barbara ging schon in die Schule. Seit letztem Jahr lernte Barbara das ABC. Sie lernte das Lesen, das Schreiben und das Rechnen.
Eins mochte Barbara sehr gern. Sie ging gerne zur Schule. Es war nicht so, dass Barbara Schreiben, Lesen und Rechnen so sehr liebte. Barbara hatte Spaß beim Rechnen, Lesen und Schreiben. Das war keine Frage. Der Weg zur Schule war aber noch schöner.
Vor allem jetzt im Herbst war Barbaras Schulweg toll. Dies hatte auch einen Grund. Barbaras Schulweg war relativ kurz. Barbara musste nur etwas mehr als fünfzehn Minuten gehen. Andere Schüler mussten durch die Stadt laufen. Wieder andere Schulkinder wurden von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gefahren und einige Kinder fuhren mit dem Schulbus.
Barbara musste nur durch einen Wald gehen. Sie musste sich den städtischen Verkehr mit all den PKWs, LKWs und Bussen nicht antun. Barbara musste nur durch den schönen Wald gehen. Auf der einen Seite des Waldes lag Barbaras Zuhause. Auf der anderen Seite des Waldes stand die Schule.
Jetzt im Herbst war es ein schöner Weg. Der Wald war ein Laubwald. Alle Bäume, die in diesem Wald standen, hatten Blätter. Im Winter waren die Bäume kahl. Im Frühling wuchsen grüne Blätter an den Ästen und Zweigen. Im Sommer waren die Blätterkleider der Bäume voll ausgeprägt.
Jetzt im Herbst wurden die grünen Blätter bunt. Aus der grünen Farbe wurde gelb und rot. Teilweise wurden die Blätter auch braun. Viele Blätter verfärbten sich an den Bäumen und fielen dann hinab auf den Boden.
Barbaras Schulweg war gesäumt von bunten Blättern. Morgens konnte Barbara die Blätter kaum erkennen. Das war auch kein Wunder. Früh morgens war es dunkel. Mit ein bisschen Glück war die Sonne schon auf und wurde von keiner Wolke verdeckt. Dann konnte Barbara die bunten Blätter auch morgens wahrnehmen.
Am Nachmittag war es hell. Dann sah Barbara die bunten Blätter an den Bäumen und auf dem Boden. Besonders dann, wenn die Sonne schien, sah der bunte Wald herrlich aus. Barbara genoss die fünfzehn Minuten durch den Wald.
Manchmal sammelte Barbara die bunten Blätter. Es war nicht so, dass Barbara ein Blätterlager zu Hause hatte. Das war nicht mehr der Fall. Früher sammelte Barbara die schönsten Blätter und lagerte sie zu Hause. Barbara dachte, die Blätter würden bei ihr Zuhause den Winter überstehen. Bei Barbaras Zuhause war es warm. Die Blätter konnten dort nicht erfrieren.
Erfrieren konnten die bunten Blätter nicht. Doch ohne Baum konnten die Blätter auch nicht leben. Der Baum gab den Blättern die Nahrung zum Leben. Bei Barbara Zuhause gab es keinen Baum. Die Blätter lebten nicht. Durch die Wärme der Heizung vertrockneten die Blätter. Berührte Barbara die Blätter, so zerbröselten die Blätter langsam.
Das freute Barbaras Eltern nicht so sehr. Die zerbröselten Blätter verteilten sich im ganzen Haus. Im Bad, in der Küche und auf dem Teppich fanden sich die Blätterreste. Diese Reste mussten weg. Barbaras Eltern fegten und saugten so lange bis die Blätterreste verschwunden waren.
Seit jenem Jahr durfte Barbara keine Blätter mehr zu Hause lagern. Es sei denn, es war für die Schule. Für Schulaufgaben und Hausaufgaben durfte Barbara natürlich Blätter sammeln und kurz lagern. Dies sollte dieses Jahr zum ersten Mal passieren. Kannst Du Dir denken, für welches Fach Barbara die bunten Blätter sammelte?