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Apple

Markengeschichte: Apple

Jedes ältere Kind weiß, dass es auf der Welt viele Obstsorten und Gemüsearten gibt. Angefangen von der Ananas, über die Banane, Erdbeere, Gurke, Heidelbeere, Kirsche, Melone, Orange, Pflaume, Tomate, bis hin zur Zitrone. So weiß auch jedes Kind, dass an Apfelbäumen nur Äpfel wachsen. Manche sind eher rot, manche eher gelb, und wieder andere sind grün. Grün wie der Neid, Gelb wie die Suchte, Rot wie die Liebe.

Doch im späten zwanzigsten Jahrhundert sollte eine Tatsache erschüttert werden: An Obstbäumen wachse nur Obst. Dies sollte sich nun ändern. Ein amerikanisches Unternehmen schaffte es. Es konnte an Apfelbäumen etwas züchten, dass kein Obst war. An diese Apfelbäumen wuchsen Computer. Computer für die Menschen in Amerika. Für die Menschen in China. Für die Deutschen, die Franzosen, die Holländer, die Japaner, die Luxemburger, die Nigerianer, die Portugiesen, die Russen, die Tunesier, für die im Vatikan, und für alle anderen auf der Welt. Für groß und klein. Für dick und dünn. Für Rote, Gelbe und Weiße. Für Frauen und Männer. Für Kinder und Erwachsene. Für alle auf der Welt, die sich einen Computer leisten können.

Doch wie schaffte es diese Firma, nennen wir sie aus rechtlichen Gründen Apfelreiniger, Computer an Apfelbäumen zu züchten? Es war eigentlich relativ einfach. Apfelreiniger baute nicht nur eine Apfelbaumsorte an, sondern mehrere.

Eine Apfelsorte war nur für das Mainbord zuständig. Für die Zentrale im Computer. War praktisch das Gehirn. Dort wurde alles verwaltet. Die Ausgabe zum Monitor, von Sound. Es wurden Befehle des Benutzers angenommen und verarbeitet. Tastatureingaben und Mausereignisse.

An einem anderen Apfelbaum wuchsen Festplatten. Kleine und Große. Zweieinhalb und dreieinhalb Zoll groß. Manche konnten sich sehr schnell drehen. Erreichten über siebentausend Umdrehungen pro Minute. Andere waren langsamer. Dafür verkaufte Apfelreiniger sie auch günstiger. Was nicht heißt, dass dese Festplatten günstig waren. Sie lagen leicht über dem Niveau der Konkurrenz. Dafür war die Produktion aber billiger. Deutlich billiger.

Eine Apfelsorte, sie liebte den herrlichen Blick aufs Land, war für die Grafikkarten zuständig. Da diese Apfelbäume immer eine gute Aussicht hatten, wussten Sie was ein gutes Bild ist. Was ein Schlechtes. Die Äpfelbäume, die eine gute Aussicht hatten, produzierten gute Grafikkarten. Einige waren teuer, einige relativ preisgünstig. Es gab aber auch Bäume dieser Apfelsorte, die hatten keine gute Aussicht. So wuchsen dort eher schlechte Grafikkarten. Diese waren nie teuer. Aber auch nicht immer preisgünstig.

Apfelreiniger baute noch eine vierte Apfelsorte an. Diese war für den Sound zuständig. Um erfolgreichen Ertrag zu liefern, mussten diese dort augestellt werden, wo viele Geräusche wahrnehmbar waren. So ließ Apfelreiniger diese Bäume am Rand der Apfelplantage aufstellen. Direkt daneben wurde ein Kindergarten eröffnet. Die Kinder machten so viel Krach und so unterschiedlich, dass die Apfelbäume gute Soundkarten trugen. Es gab nur wenige Apfelbäume, deren Soundkarten nicht so gut waren. Diese lagen aber auch weiter entfernt vom Kindergarten. So konnten Sie nicht für guten Sound sorgen. Doch verkauft wurden Sie trotzdem. Warum auch nicht? Für den kleinen Geldbeutel sollten sie reichen. Für die Profis auf der Welt, gab es Soundkarten, die nahe am Kindergarten heranwuchsen.

Auf dieser Apfelplantage wuchsen aber nicht nur Äpfel. Auch Leitungslauch und Kastengemüse wuchs dort. Leitungslauch wurde zum Verbinden der einzelnen Teile benutzt. Die Verbindung von Mainbord zur Grafikkarte. Von der Festplatte zum Mainbord. Vom Mainbord zur Soundkarte. Das Mainbord brauchte schließlich eine Verbindung zur Grafikkarte, um an einem externen Monitor etwas auszugeben. Eine Verbindung zur Soundkarte, um dieser mitzuteilen, Sie soll jetzt dies und das spielen. Ja und wenn etwas längerfristig gespeichert werden sollte, musste es natürlich auch eine Verbindung zur Festplatte haben. Nur so konnte das Mainbord der Festplatte mitteilen, speichere das Ergebnis aus Register CX auf die Festplatte.

Apfelreiniger produzierte nur den Computer selbst. Eine Maus musste extern gekauft werden. Genauso wie Lautsprecherboxen, Monitore und Tastaturen. Aber vielleicht schafft Apfelreiniger es irgendwann, auch Apfelsorten zu züchten, an denen Tastaturen wachsen. Oder Monitore. Oder Lautsprecherboxen. Oder Mäuse. Wir werden es sehen.

Veröffentlicht

30.07.2012

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