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Bettgeschichten 01
Dies ist der erste Teil in der Serie „Bettgeschichten“. Wie der Titel es verrät, geht es in diese Serie um Geschichten am Bett, unter, über, neben, vor, hinter dem Bett und im Bett. Wenn Sie jetzt aber denken, es geht um die schönste Nebensache der Welt, dann muss ich Sie enttäuschen.
Wobei, ist es wirklich nur eine Nebensache? Ich meine bei Frauen könnte es der Fall sein. Frauen sind ja multitaskingfähig. Nebensächlich agieren sie beim Liebesakt und hauptsächlich täuschen sie vor, dass es ihnen gefällt. Aber Männer? Ist es für sie wirklich nur eine Nebensache? Nein, ist es nicht. Männer sind nicht multitaskingfähig und können nicht zwei Dinge auf einmal machen. Entweder sie schauen einer Frau in die Augen oder sie rutschten eine Ebene tiefer. Beides gleichzeitig geht aber nicht. Entweder sie sehen auf das Dekolleté der Frau oder sie sehen deren schönen Rücken und rutschen wieder eine Ebene tiefer. Aber niemals gleichzeitig. Das können Männer gar nicht. Sie können sich nur auf eines konzentrieren.
Klar, Männer träumen von vielen Dingen. Sie träumen davon, neben sich zwei Frauen zu haben. Eine links und eine rechts. Während die Frauen keine Probleme haben, sich auf die andere Frau und den Mann gleichzeitig zu konzentrieren, hat der Mann schon Probleme. Kümmert er sich erst um die eine Frau oder um die andere? Welche soll der Mann zuerst wählen? Während er überlegt, müssen die Frauen sich selbst beschäftigen. Der Mann kann ja nur eine Sache gleichzeitig. Und da er aktuell überlegt, welcher Frau er den Vorzug gibt, kann er sich schlecht um die Frauen kümmern. Wie auch immer er sich das vorstellt. Nachdem der Mann sich endlich entschieden hat, heute der brünetten Frau den Vorzug zu geben und die Blondine hinten anzustellen, erklingt ein schriller Ton.
Der Wecker klingelt. „Warum jetzt?“ denkt sich Mann. Gerade jetzt, wo es so schön werden sollte. Aber es hilft nichts. Der Mann muss aufstehen und zur Arbeit gehen. Doch bevor er die Arbeit erreicht, ist Frühstück angesagt. Alleine. Eine Frau hat er ja nicht zu Hause. Als er vor Jahren vor der Wahl stand Brünette oder Blondine, konnte er sich auch nicht entscheiden. Er musste auch da überlegen. Während er so hin und her überlegte, kam sein bester Freund und nahm die Blondine mit. Doch er bekam es nicht mit. Sonst hätte er sicherlich die Brünette gewählt. So aber suchte die Brünette sich einen anderen Mann aus. Der andere Mann stand schon längst auf sie. Er hatte sich schon längst für die Brünette entschieden. Er musste nur noch auf die passende Gelegenheit warten und diese kam nun.
So steht der eine Mann nun ohne Blondine oder Brünette ganz allein in der Küche. Er macht nur für sich Kaffee. Nur für sich zwei Toasts mit Marmelade. Nur für sich holt er die Tageszeitung aus dem Briefkasten. Nur für sich liest er die Zeitung. Nur für sich geht er täglich zur Arbeit und bringt Geld mit nach Hause. Nur für sich allein. Wenn er nachmittags wieder nach Hause heimkehrt, ist keine Frau da, die ihn begrüßt. Keine, die fragt, wie die Arbeit war. Keine, die das Abendessen für ihn macht. Keine, die mit ihm fernsieht. Die mit ihm das Bett teilt. So muss der Mann alleine die Nächte überleben. Die Nächte im Bett, hinter dem die Wand zu den Nachbarn liegt. Vor dem Bett seine Hausschuhe ruhen. Neben dem Bett der Nachttisch steht. Über dem Bett das Laken ist. Unter dem Bett viel Platz ist. In dem der Mann wieder zu träumen beginnt.