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Eine magische Geschichte: 14 Happy Halloween
Der Weihnachtsmann flog mit dem Oberelfen zum Nordpol ins Weihnachtsdorf. Dort angekommen, kümmerten sie sich erst einmal um Weihnachten und das Drumherum. Wunschzettel lesen. Geschenke basteln und bauen. Geschenke verpacken. All das kontrollierte der Oberelf kurz und der Weihnachtsmann meistens intensiver.
Einige Wochen nachdem der Weihnachtsmann befreit wurde, begann der Oberelf Halloween zu planen. Es sollte ein schönes Fest werden und ohne Planung läuft nichts. Meinte der Oberelf und so heuerte er einige Kutscher an. Machte etwas Werbung, auf dass viele Kinder zur Frankenburg Ende Oktober strömten. Auch die Süßigkeiten besorgte der Oberelf und ließ diese auf die Frankenburg transportieren. Davon sollte es genug geben. Jedes Kind sollte eine Tüte Süßes oder Saures bekommen.
Eine Sache überließ der Oberelf jedoch dem Skelett mit dem Kürbiskopf: Die Programmierung des Schlosstores. Es sollte schließlich eine andere Ansage geben, als bisher. Eine andere Ansage als an anderen Tagen. Dabei übernahm das Skelett nicht den Vorschlag des Oberelfen. Das Skelett erfand eine eigene.
"Ja, hallo erst mal. Ich weiß nicht, ob ihr es wisst, aber ihr seid jetzt auf der Frankenburg. Was möchtet Ihr haben" lautete die Ansage für Halloween und nur diejenigen, die das richtige Zauberwort nannten, wurde Einlass gewährt. Das Zauberwort - oder nennen wir es die Zauberformel, denn es war ja nicht nur ein Wort, sondern es bestand aus drei Wörtern - wurde vom Skelett nicht geändert. Die Zauberformel hieß weiterhin „Süßes oder Saures“. Wobei auch Abwandlungen davon zum Öffnen des Schlosstores führten. Hätten die Kinder "wir wollen Süßes oder Saures", so wären sie auch ins Schloss gekommen.
Der Oberelf gab dem Skelett den Tipp auch ähnliche Varianten zuzulassen, sonst würden einige Kinder nicht hineinkommen. Und dies sollte nicht sein. So beherzigte das Skelett den Rat vom Oberelfen.
Kurz vor dem einunddreißigsten Oktober war das Skelett dann aufgeregt. Halloween näherte sich mehr und mehr. Bald würde er so viele Besucher wie noch nie haben. Er könnte im Schloss voller Kinder umher laufen. Konnte in der Menge untergehen. Sich drin baden. Das Skelett konnte es kaum erwarten, bis Halloween endlich war.
Am einunddreißigsten Oktober war es dann soweit. Viele Kinder strömten - dank der Werbung vom Oberelfen - bis zum dunklen Wald. Noch ehe sie diesen betraten, dürften sie in eine Kutsche einsteigen. Doch diese brachte die Kinder - wie geplant - nicht bis zur Frankenburg. Einige Meter bevor der dunkle Wald endete, mussten die Kinder aussteigen. Die Pferde seien erschöpft. Ein Zügel wäre gerissen. So mussten die Kinder zu Fuß den restlichen Weg gehen. Durch den dunklen Wald, wo es unheimliche Geräusche gab. Wo es ein Knacken und Knarzen gab. Der Kutscher - oder besser gesagt die Kutscher, denn es gab natürlich mehrere davon - gaben den Kindern aber immer einen Rat, ehe die Kutscher heimlich umdrehten, um weitere Kinder zur Frankenburg zu transportieren.
"Vergesst nicht, dass ihr ins Schloss nur kommt, wenn ihr auf die Frage des Schlosstores Süßes oder Saures antwortet." Das taten die Kinder auch und so verbrachten sie den Abend bis in die Nacht hinein auf der Frankenburg.
Die Kinder kundschafteten das ganze Schloss aus. Sie sahen alles. Sie sahen den Keller und das Verließ. Sie sahen auch den Dachboden. Sie sahen die Spinnen und die Spinnweben. Sie sahen auch das Skelett mit dem Kürbiskopf. Die Kinder sprachen sogar mit dem Skelett.
Das Skelett mit dem Kürbiskopf war glücklich. So viele Besucher hatte es noch nie. Das Skelett fand es zwar schade, als die Kinder gingen, doch so erging es dem Weihnachtsmann ja auch. An einem einzigen Tag wird er geliebt und kommt mit vielen Kindern in Kontakt. Dann ließt er einzige Zeit nur von Ihnen.
Nächstes Jahr würde es wieder Halloween geben. Nächstes Jahr würde es wieder Weihnachten geben, dabei hatte das Weihnachtsfest für dieses Jahr noch gar nicht stattgefunden. Doch das Skelett mit dem Kürbiskopf wünschte sich auch nichts mehr. Es hatte einen wunderschönen einunddreißigsten Oktober. Mehr brauchte es doch nicht wirklich. So ging das Skelett am ersten November glücklich ins Bett.