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Schlagercharts 2024 August

Schlagercharts

Mein Geheimnis um den heißen Sommer zu überstehen? Ich fahre an den See und mache es mir gemütlich am Strand an einem schattigen Plätzchen.

Sag niemals nie, dass Du es nicht auch machst - wenn Du es bisher nicht getan hast. Vielleicht ist der Weg nicht kurz, aber er lohnt sich. Ich habe es nicht weit bis zum nächsten See. Ich nehme mein Fahrrad und packe eine Decke in den Rucksack. Dann kann es schon losgehen - so wie gestern. Gestern war ich das letzte Mal am See.

Die Liebe beginnt sich am See irgendwann zu melden. Ich liege auf der Decke unter einem Baum, der Schatten spendet. Plötzlich läuft eine hübsche Dame hektisch von rechts nach links und wieder zurück. Sie scheint etwas zu suchen. Nach einigen Momenten kommt sie auf mich zu und fragt mich „Haben Sie vielleicht ein Handy hier gefunden?“ Ich verneine. Die Dame läuft und sucht weiter. Währenddessen meldet sich bei mir eine Figur auf meiner linken Schulter.

„Warum hast du nicht ja gesagt“ fragt die Figur. Ich begründe es. Hätte ich ja gesagt, dann hätte ich gelogen. Ich lüge nicht. Das habe ich vielleicht als Kind getan. Als Erwachsener lüge ich nicht mehr. Eventuell verschweige ich etwas. Verschweigen ist aber nicht lügen.

Sommernachtsgefühle hätte ich wohl bekommen, wenn ich ja gesagt hätte und die Dame aus Dankbarkeit mit mir mindestens den Abend verbracht hätte. Das denkt sich zu mindestens die Figur auf meiner linken Schulter. Wie das mit dem weiterhin vermissten Handy funktionieren sollte, weiß wohl nur die linke Figur.

Wer kann schon nein sagen? Ich kann es. Ich habe es in diesem Moment bewiesen. Auch sonst kann ich oft Nein sagen. Das gelingt mir allerdings nicht immer.

Es ist einfach passiert als ich vorgestern etwas spät dran war, zur Arbeit zu fahren. Eine Hausbewohnerin fragte mich, ob ich ihr bei dem Hochtragen der Taschen helfen könne. Normalerweise bin ich da ja ziemlich konsequent, aber da habe ich mich überrumpeln lassen und sagte Ja.

Nicht einmal der Himmel weiß, warum ich ab und zu nicht konsequent bin. Es gibt keine - für mich erkennbaren - Gründe, warum ich zu über neunzig Prozent konsequent bin und in einigen wenigen Fällen nicht.

Süchtig nach Inkonsequenz kann ich nicht sein. Süchtig nach Konsequenz kann ich ebenfalls nicht sein. Dafür müsste ein Wert sicherlich bei neunundneunzig und der andere bei weniger als einen Prozent sein. Das ist hier aber nicht der Fall. Einmal über neunzig Prozent und einmal knapp zehn Prozent sprechen eine andere Sprache.

„Lass mich gehen und ich werde die Gründe finden“ könnte jetzt jemand sagen. Ich glaube es nur nicht. Ich selbst würde die Gründe sicherlich schneller finden - meine ich zu mindestens. Ich kann viel meinen, die Wahrheit muss es nicht immer sein.

„Du bist mein Glück, dass ich nie verlieren möchte“ sagte ich einmal zu einer meiner Exfreundinnen. Das meinte ich damals wirklich. Die Realität sah nach einigen Monaten anders aus. Die Liebe war verschwunden. Das Glück war sie nicht mehr. So ist es halt: Nichts ist ewig und alles ist vergänglich.

So oder so endet alles irgendwann. Der Tag endet irgendwann. Die Nacht endet irgendwann. Das Leben endet irgendwann. Der Mensch kann daran nicht viel ändern.

Die Welt umarmen kann der Mensch nicht. Dafür ist die Welt zu groß. Sie ist bunt und vielfältig. Nur einen kleinen Teil der Welt könnten wir umarmen. Diesen kleinen Teil könnten wir lieben.

Lieb mich oder lass es sein kann jeder kleine Teil der Welt sagen. Ob wir diesen Teil dann lieben oder nicht, ist unsere eigene Entscheidung. Das soll auch jeder für sich selbst entscheiden und diese Entscheidung sollten alle respektieren - auch dann wenn es jemanden nicht gefällt.

„Für immer für dich würde ich alles tun“ sagte ich schon oft zu meinen Exfreundinnen. Die Aussage gefiel nicht immer allen. Einige meiner Exfreundinnen hatten viele Verehrer. Die Verehrer waren nicht immer so glücklich, dass ich mit ihrem Schwarm zusammen war. Akzeptieren mussten sie es - theoretisch. Sie mussten auch theoretisch respektieren, dass ihr Schwarm sich für mich entschieden hatte. In der Praxis versuchten sie aber einige male die Trennung zwischen ihrem Schwarm und mir herbeizuführen.

Sexy gefährlich könnten wir es nennen. Die Dame war sexy. Gefährlich war das Zusammenleben mit ihr wegen den Verehrern, die Liebe als Besitz verstanden. Das war nicht meine Definition.

Auf und davon machte ich mich selten von allein. Irgendwann hatten meine Exfreundinnen genug von mir. Warum?

„Ich will mehr vom Leben. Ich werde jetzt eine Weltreise machen und da Du sie nicht mitmachen möchtest, ist jetzt Schluss.“ So begründete eine meiner Exfreundinnen das Aus. Vielleicht hätte ich zur Weltreise nicht Nein sagen sollen?

„Tausend und eine Nacht waren mit Dir schön. Jetzt will ich aber etwas Neues erleben. Deswegen mache ich mit Dir Schluss!“ So begründete eine andere Exfreundin das Liebesaus. Ist halt so.

Wie nie zuvor weiß ich, dass das Leben kein Ponyhof ist. Das Leben ist eine Achterbahn. Mal geht es aufwärts und mal geht es bergab. Ob es jetzt gerade bergab oder bergauf geht? Ich sage einmal so: Mein Geheimnis.

Veröffentlicht

10.08.2024

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